Internationale Moorkonferenz an der HSWT

Gruppenfoto der ca. 290 Teilnehmenden vor dem Konferenzgebäude der iPSC.
© Josef Gangkofer

Die erste international Peatland Science Conference (iPSC) des Peatland Science Centre (PSC) fand vom 18. bis 21. September 2024 an der HSWT statt.

An der ersten internationalen Moorkonferenz des PSC am Campus Weihenstephan nahmen knapp 300 Personen aus aller Welt teil, darunter Wissenschaftler:innen führender Moorforschungsinstitutionen wie dem Thünen Institut und dem Greifswald Moor Centrum, die gemeinsam mit dem PSC die Moorforschung in Deutschland prägen.

Moor in vielen Facetten

Session Chairs und Keynote Speeches gaben einen fachlichen Überblick über die Moore. Dr. Bärbel Tiemeyer, Thünen-Institut für Agrarklimaschutz Deutschland, ging in ihrer Keynote der Frage nach: „Kann ein verbessertes Wassermanagement die Treibhausgasbilanz von Mooren optimieren?“

Prof. Dr. Gennadi Sushko von der Staatlichen Universität Vitebsk, fokussierte sich auf „Lebensraummerkmale und Artenvielfalt von Torfmooren in Belarus“. Der Vortrag hob nochmal die Internationalität hervor, als Frank Edom eine Frage aus dem Publikum ins Russische übersetzte.

Prof. Dr. Gerald Jurasinski von der Universität Greifswald widmete sich dem Thema „Menschen machen Moore - praktische Projekte und politische Prozesse zur Wiedervernässung von Mooren“.

Zusätzlich gab es kreative Beiträge, wie die „Hörbarmachung“ von Moorprozessen durch das Kollektiv MONAS um Kurt Holzkämper sowie den Paludi-Markt mit Produkten auf Moorbasis.

Praktische Einblicke boten Exkursionen in nahegelegene Moorgebiete.

Internationalität als Schlüssel zum Erfolg

Europa trägt eine große Verantwortung für die Bewirtschaftung von Moorböden, da es nach Südostasien weltweit an zweiter Stelle bei den Emissionen aus entwässerten Torfgebieten steht. Innerhalb der Europäischen Union ist Deutschland der größte Gesamtemittent. Die EU hat sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 gesetzt, Deutschland bis 2045. „Um die hochgesteckten Ziele bei der Treibhausgasminderung durch biologische Senken, erreichen zu können, müssen wir dringend Brücken zwischen der Wissenschaft der Moorforschung und den politischen Entscheidungsträger:innen sowie den Ausführenden in der Praxis schlagen. Genau das war die Intention der ersten iPSC am Campus Weihenstephan,“ sagt Prof. Dr. Matthias Drösler, Leiter des PSC. „Und ich bin sehr zufrieden, dass dies auf Anhieb so gut gelungen ist,“ so Prof. Dr. Drösler weiter.
„Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Tagung aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung mit Teilnehmenden aus über 20 Nationen“, ergänzen Franziska Kohlrausch und Dr. Christina Hans und zeigen sich zufrieden: „Das D1-Gebäude ist nicht nur technisch gut ausgestattet, sondern überzeugt auch durch seine Größe und Helligkeit. Für die Tagung war es damit ideal geeignet.“

Weitere Informationen und Stellungnahmen erhalten Interessierte in dieser Pressemitteilung.

 

  • Die Teilnehmer:innen erhielten viele Möglichkeiten, sich über die verschiedenen Facetten des Moors zu informieren, u.a. bei Poster Sessions.
    Prof. Dr. Matthias Drösler und Dr. Tobias Dr. Haaf beim Auftakt der iPSC-Konferenz. © Josef Gangkofer
  • Die Teilnehmer:innen erhielten viele Möglichkeiten, sich über die verschiedenen Facetten des Moors zu informieren, u.a. bei Poster Sessions.
    Die Teilnehmer:innen erhielten viele Möglichkeiten, sich über die verschiedenen Facetten des Moors zu informieren, u.a. bei Poster Sessions. © Josef Gangkofer
  • Klangkünstler Kurt Holzkämper vom MONAS Collective musizierte live zu Klängen aus dem Moor.
    Klangkünstler Kurt Holzkämper vom MONAS Collective musizierte live zu Klängen aus dem Moor. © Josef Gangkofer
  • Exkursion ins Freisinger Moos zur weltweit einzigartigen Treibhausgasmessanlage.
    Exkursion ins Freisinger Moos zur weltweit einzigartigen Treibhausgasmessanlage. © Sebastian Friedrich