• Laufzeit: 01.11.2021 – 31.01.2024
  • Schwerpunkt: Umweltvorsorge
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Ökosystemleistungen im Obstanbau - Bewertung verschiedener Obstanbausysteme unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Kriterien (ÖSL)

Der Obstanbau ist eine Form der Landnutzung, die neben der Erzeugung von Obst in erheblichem Umfang gesellschaftliche Leistungen erzeugt. Zu nennen sind hier beispielsweise ein positiver Beitrag zum Landschaftsbild, zum Erhalt der biologischen Vielfalt, zum Boden- und Gewässerschutz sowie zu den genetischen Ressourcen. Diese Leistungen sind entscheidend von der Nutzungsart und -intensität der Obstanbauflächen abhängig. Zu unterscheiden sind extensiv und intensiv genutzte Obstanbauflächen mit einer Vielzahl an Anbausystemen zwischen diesen beiden Nutzungsintensitäten.

Quantitative, vergleichende Bewertungen des sowohl betriebswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzens der verschiedenen Anbausysteme im Obstanbau fehlen weitestgehend. Dabei sind solche vergleichenden Studien, welche betriebswirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte mehrerer Obstanbausysteme berücksichtigen, höchst relevant, um wichtige Erkenntnisse für eine nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung von Obstanbausystemen mit unterschiedlicher Nutzungsintensität zu gewinnen.

Zielsetzungen

In diesem Forschungsvorhaben wurden für eine ausgewählte Anzahl von extensiv genutzten Streuobstwiesen sowie von Obstplantagen zum einen die wirtschaftlichen Erträge dargestellt und zum anderen für ein Set ausgewählter Ökosystemleistungen eine quantifizierte Bewertung realisiert. Damit ein hoher Gradient in der Nutzungsintensität und der Ertragsmargen untersucht werden konnte, wurden Obstbestände von Obstbauern aus der bayerischen Bodenseeregion und aus dem traditionellen Obstanbaugebiet des Lallinger Winkels mit Schwerpunkt auf Streuobstwiesen betrachtet.

Die Ergebnisse zeigen, welchen betriebswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert extensive Streuobstwiesen und intensive Obstplantagen haben, wie Nutzungsintensität und Ökosystemleistungen zusammenhängen und welche Empfehlungen hieraus für die Bewirtschaftung von Streuobstanbauflächen und Obstplantagen sowie für die staatliche Förderung im Rahmen von Agrar-Umweltprogrammen ausgesprochen werden können.

Ergebnisse des Projekts

  1. Projektbeschreibung, Projektergebnisse und der vollständige Abschlussbericht sind auf den Webseiten des Projektförderers Deutsche Bundesstifung Umwelt (DBU) hinterlegt.
  2. Die Ergebnisse des Projekts sind auch in diesem HSWT-Ergebnisbericht zusammengefasst.

Mann auf einer langen Metallleiter, die an einem alten Apfelbaum lehnt, pflückt Äpfel
Apfelernte in den Streuobstwiesen des Lallinger Winkels © Peter Gruber
Apfel-Spindelbäume in langen Reihen hintereinander, im Hintergrund Büsche und Sträucher und ein sonnig-bewölkter Himmel
Apfelplantage in Schlachters © HSWT

Hintergrund und Motivation

Das in der umweltpolitischen Diskussion eingeführte Konzept der Ökosystemleistungen (ÖSL) wurde dazu genutzt, die vielfältigen, bisher nicht oder zu wenig beachteten gesellschaftlichen Leistungen, die von den verschiedenen Obstanbausystemen ausgehen, möglichst objektiv zu ermitteln und quantitativ zu bewerten.

Das am Institut für Ökologie und Landschaft (IÖL) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) durchgeführte Projekt war eingebunden in die vom Bayerischen Wissenschaftsministerium geförderte Initiative zum Aufbau eines Streuobstwiesenkompetenzzentrums im Lallinger Winkel. Die Einbindung lokaler Obstbauern und Obstbäuerinnen sowie Erzeugerverbände in zwei sehr verschiedenen Obstbauregionen (Bodensee, Lallinger Winkel) stellte einen intensiven Wissensaustausch zwischen Praxis und Forschung her. Die Versuchsanstalt für Obstbau Schlachters der HSWT am Bodensee war ebenfalls in das Projekt involviert.

Projektleitung HSWT

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